Sind Online-Sportwetten in Deutschland legal oder illegal?

In meinem Freundes- und Bekannten-Kreis habe ich einige Personen, die bei Online-Sportwetten mitmachen. Besonders aufgefallen war mir dies zur letzten Olympiade aber vor Kurzem hatte ich mit jemanden eine Diskussion, ob Online-Sportwetten in Deutschland legal oder illegal sind. Ich hatte vor Kurzem auf Heise.de etwas darüber gelesen und es so verstanden, dass Online-Sportwetten in Deutschland durch ein BGH Urteil verboten wurden. Nachdem aber mein Bekannter meinte, dass es in Deutschland weiterhin erlaubt ist, habe ich mich mal etwas schlau gemacht.

Anfänglich war das Thema etwas schwere Kost für mich, da ich mich vorher nie wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hatte. Aber ich habe drei gute Artikel zu dem Thema gefunden und möchte diese nun hier zusammengefasst wieder geben.

Online-Sportwetten 2011

Im Jahr 2011 sah es ganz danach aus, als würde es für Online-Sportwetten Anbieter wie zum Beispiel Bwin mit seiner live Wette eine harte Zeit anbrechen. Nach in Kraft Treten des Glücksspiel-Staatsvertrages verklagten mehrere staatliche Lottogesellschaften Online-Glücksspiel Portale. Die meisten verantwortlichen Gerichte sahen dieses Vorgehen als wirksam, nur zwei Instanzen hatten die Klagen abgewiesen. Auch der BGH fällte ein Urteil, demnach verstoße das Verbot von Glücksspielen im Internet nicht gegen Recht der EU.

Dies war allerdings der Stand im September 2011 und der Glücksspiel-Staatsvertrag sollte noch mal geändert werden und somit in Einklang mit den EU-Gesetzen gebracht werden. Laut Heise.de hat damals der Anbieter Bwin dem BGH-Urteil kaum Beachtung geschenkt, aufgrund der anstehenden Novellierung und die Marktöffnung in Schleswig. Außerdem hat sich Bwin damals um eine Lizenz in Kiel beworben.

Online-Sportwetten 2012 und 2013

Ende 2012 stand das Verbot von Glücksspielangeboten im Internet erneut auf dem Prüfstand. Der BGH zeigte deutliche Zweifel, ob das Verbot nach dem Glücksspielvertrag noch rechtmäßig ist. Eine Entscheidung sollte im Januar 2013 verkündet werden. Im Jahr 2011 wurde das  Glücksspiel-Verbot bestätigt aber seit dem hatte sich die Rechtslage geändert. Der Grund dafür war, dass Schlesweig-Holstein noch unter der alten Landesregierung aus CDU und FDP aus dem Glücksspielstaatsvertrag der Länder ausgestiegen ist. Seither gilt dort ein liberales Glücksspielrecht.

Derzeit beschäftigt sich das EuGH mit dem deutschen Glücksspielrecht. Aber erst Ende Januar hatte der Bundesgerichtshof dem EuGH wichtige Grundsatzfragen zum Glücksspielrecht vorgelegt. Es wird allerdings erst mit einer Entscheidung frühstens in zwei Jahren gerechnet. Die privaten Anbieter befürworten seit vielen Jahren eine Liberalisierung des Wettmarktes in Deutschland. Die Länder haben allein im vergangen Jahr durch Steuerzahlung von 80 Millionen Euro zwischen Anfang Juli und Ende Dezember 2012 profitiert.

Lizenzierte Sportwettenanbieter wie Bwin oder Tipico versteuern 5 Prozent vom Wetteinsatz. Bwin-Deutschlandchef Jörg Wacker sagt dem Sport-Informations-Dienst (SID): „Das ist ein klares Statement der seriösen privaten Anbieter, die den klaren Willen haben, Abgaben zu zahlen.“ Hochgerechnet wären das knapp 160 Millionen Euro Steuereinnahmen im Jahr. Allerdings ist der Politik und den seriösen Sportwettenanbietern der Schwarzmarkt ein Dorn im Auge, denn die Anbieter, die keine Lizenz besitzen und somit keine Steuern zahlen, generieren 4 Milliarden Euro Umsätze, die nicht versteuert werden. Allerdings zeigt dieser Artikel nur eine Bestands Aufnahme und ich gewähre nicht, dass die hier da gestellte Situation für die Zukunft gilt.

Fazit

Für mich klingt das alles stark nach einem riesigen Graubereich. Man sollte eben darauf achten, ob sein Sportwettenanbieter eine solche Lizenz besitzt oder eben nicht. Oft kann man das an den Quoten aus machen und sollte sich nicht von diesen blenden lassen. Den die Unternehmen die keine Steuern bezahlen können auch die besseren Quoten bieten als seriöse Unternehmen.

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Von Adrian Kubitza

Betreiber und Autor von http://adriankubitza.com - Gelernter Informatiker und derzeit tätig als IT-Fachassistent für Design und Implementierung in Nürnberg. Geboren am 02. März 1993 in Aschaffenburg nach der Grundschule besuchte ich die Realschule Hösbach und zog 2009 für eine Ausbildung nach Nürnberg.