Speichermedien: DNA als Speichermedium für Audio-, Video-, Text- und Bilddateien

Gerade als ich im Bus sitze, stieß ich im Google Reader über einen Artikel in dem es um DNA als Speichermedium geht. Es ist britischen Biotechnikern gelungen ein 26-Sekunden-Auszug der Rede von Martin Luther King „I have a dream“, sämtliche 154 Sonette Shakespeares als MP-3-Audiofile, sowie Watsons und Cricks Veröffentlichung über die DNA-Doppelhelix, einen Algorithmus des Infromationstheoretikers Claude Shannon und eine Fotodatei des Instituts in Hinxton auf DNA zuspeichern.

DNA als Speichermedium, welches Potenzial hat es?

Ich habe schon von Speichermedien gelesen die aus Glas sind und mehrer Millionen Jahre lang überleben sollen und auch sonst gibt es ab und zu einmal neue Speichertechniken. Wir alle kennen das speichern auf einer HDD (Hard Disk Drive), auch allgemein als Festplatte bekannt oder USB-Sticks und Speicherkarten. Etwas neuer sind dann schon die SSD-Festplatten (Solid State Drive) die aber nicht viel anders machen als ein USB-Stick. Beide bedienen sich dem Flashspeicher, während eine HDD mechanischer Natur ist und mit Magnetscheiben sowie einem Lese-/Schreibkopf arbeitet.

DNA Stränge

Die Dateien ergaben zusammen 757.051 Bytes (= 0,722 Megabytes oder 0,00071 Gigabyte) und wurden auf 153.335 einzelnen DNA-Fäden gespeichert, die zusammengesetzt die gesamte Information der fünf Dateien enthält. Das war das erstemal, dass es geklappt hat, ohne Fehler Informationen auf DNA zuspeichern. Das Material wurde dann gefriergetrocknet und in einer Ampulle von den Vereinigten Staaten über Großbritanbnien nach Deutschland verschifft. Es ist für das menschliche Auge quasi unsichtbar.

Um alle Informationen des Cern in Genf auf DNA speichern zumüssen, bräuchte man gerade mal 40 Gramm DNA. Um sich das mal vorstellen zukönnen habe ich die Zahlen des Speichervolumens heraus gesucht. So fallen pro Jahr etwas zwischen 15 Petabytes und 30 Petabytes an. Laut moneycab.com sollen rund 70 Petabytes relevante Daten im Cern lagern (stand Oktober 2012). 70 Petabytes würde in vorstellbaren Werten 70.000.000 Gigabyte entsprechen.

Wenn wir bei einem USB-Stick von durchschnittlich 4 Gigabyte ausgehen, bräuchte man 17.500.000 USB-Sticks um das Cern mit genügend Speicher zu versorgen. Im Vergleich zu den 40 Gramm DNA-Material, welches man bräuchte, ist das schon erstaunlich.

(Bild im Beitrag von Can H. CC BY 2.0)
(Beitragsbild von michael.boston CC BY 2.0)

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Von Adrian Kubitza

Betreiber und Autor von http://adriankubitza.com - Gelernter Informatiker und derzeit tätig als IT-Fachassistent für Design und Implementierung in Nürnberg. Geboren am 02. März 1993 in Aschaffenburg nach der Grundschule besuchte ich die Realschule Hösbach und zog 2009 für eine Ausbildung nach Nürnberg.

2 Kommentare

  1. 40g gegen äh bestimmt ein paar Tonnen USB Speicher ist schon nen heftiger Vergleich. Sicherlich wird es irgendwann auch künstliche DNA geben, die nur zur Speicherung gedacht ist. Das es künstliche DNA gibt, ist ja jetzt schon klar. Wird wohl zb zur Identifizierung von Geldscheinen oder anderen Dingen eingesetzt. Hab auch gehört das sie als „regen“ in Bankausgängen regnen soll. Um so die Täter zu identifizieren 🙂

    Nur was bleibt ist die Tatsache, das auch DNA „schnell“ zerstört werden kann. Da fehlt leider noch eine wirklich sichere Lösung.

    1. Glückwunsch du hast gerade mein 100 Kommentar geschrieben 🙂
      Ja – aber wenn ich jetzt mit Festplatten oder ähnlichen komme wäre das ja noch etwas anderes – USB-Sticks hat wenigstens jeder einmal in der Woche in der Hand 😉
      Es bleibt auch die Frage des Auslesens. Die Technik für den Endkunden müsste Platzsparend sein – wenn die Geräte zu groß sind zum auslesen wäre es auch höchstens nur etwas für die Industrie etc.

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